Klabund: Dramen und Bearbeitungen (Werke Bd. 6)
Klabund:
»Dramen und Bearbeitungen«
Herausgegeben von Christian v. Zimmermann
2000, 2 Bände, Ln., zus. 848 S.
€ 65 [D] / € 67 [A] / sFr 94
Bei Subskription der Gesamtausgabe: € 55
ISBN 978-3-932245-16-9
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Buch

Band 6 (2 Teile) der 8-bändigen Werkausgabe.
Zeitlos, schwerelos und vor allem respektlos tummeln sich Götter und leichte Mädchen, Spießer und Soldaten in den Dramen Klabunds. Es sind liebevoll-boshafe Überzeichungen der Alltagsmenschen, die die Weimarer Republik mit ihrer eigentümlichen Mischung aus Ausgelassenheit und Aggressivität hervorbrachte. Mit Witz, Zynismus und Frivolität halten sie dem Zuschauer seine eigene Unvollkommenheit vor Augen. Sie stellen Krieg, Armut und bürgerliche Doppelmoral dar, ohne didaktisch zu wirken. Sie reizen zum Lachen und geben Anlass zur Hoffnung. Klabund schrieb seine Dramen in den 20er Jahren, um frischen Wind in die Theaterlandschaft seiner Zeit zu bringen. »Wie es hier riecht«, lässt er den Grafen Z in der Farce XYZ klagen, »nach Verwesung - nach Vergangenheit - nach Tradition.« Nicht so Klabunds Dramen: Auch knapp hundert Jahre nach ihrer Entstehung haben sie nichts von ihrem Charme und ihrer Aktualität verloren.
Ein Kommentar mit Erläuterungen sowie Hinweisen zu Text-Varianten und zur Editionsgeschichte rundet diesen Doppelband ab.
Bibliophil in schwarzes Leinen gebunden, mit goldener Prägung des Klabund-Schriftzugs, Fadenheftung und rotem Lesebändchen.

Autor

Klabund, d. i. Alfred Henschke (1890–1928), veröffentlichte von 1912 an nicht weniger als 76 Bücher, darunter Gedichtbände, Romane, Dramen, eine Vielzahl von Erzählungen, Schauspielbearbeitungen, Nachdichtungen östlicher Lyrik und Schauspiele. Er studierte in München und Berlin und war mit der Schauspielerin Carola Neher verheiratet. Im »Dritten Reich« wurden Klabunds Bücher als Asphaltliteratur verboten. Seitdem blieb eine eigentliche Wiederentdeckung aus. Im Elfenbein Verlag erschien neben der achtbändigen Werkausgabe auch der bibliophil gestaltete Band »Dumpfe Trommel und berauschtes Gong. Nachdichtungen chinesischer Kriegslyrik«.

Pressestimmen

»… feierliches Leinenschwarz mit eingestanztem Namenszug in Gold. Diese im Outfit propere Buchgestalt trifft eine Komponente des schillernd Vielseitigen, der Elegant und Vagant in Personalunion war … Diese Depeschenromane, wie mit dem Fernschreiber geklappert, bedienen sich der Zeitgeiststile und steigern sie in Exzesse hinein …«
(Ulrich Wanner, Neue Zürcher Zeitung)

»Nicht allein für die kurze Zeit — weniger als zwei Jahrzehnte — des Schaffens ist sein Werk beeindruckend in seiner künstlerischen Vielfalt und sprachartistischen Souveränität … es spricht in der Tat vieles dafür, Klabund neu zu entdecken … Man sollte jetzt die Gelegenheit nutzen und ihn lesen.«
(Wolfgang Neuber, Frankfurter Rundschau)

»… der kleine Elfenbein Verlag hat mit geringen Ressourcen eine ›Werkausgabe‹ in acht Bänden in Angriff genommen, die alle selbständigen Publikationen Klabunds nach den Erstdrucken wieder zugänglich machen will. Sie tritt, nur sparsam kommentiert, dem germanistischen Großprojekt als bibliophil gestaltete Leseausgabe mit goldenem Schriftzug auf schwarzem Einband vorwitzig als Konkurrenz zur Seite. Dem Publikum kann das nur recht sein.«
(Lothar Müller, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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