Hilary Spurling: Einladung zum Tanz
Hilary Spurling:
»Einladung zum Tanz«
Ein Handbuch zu Anthony Powells
»Ein Tanz zur Musik der Zeit«
Aus dem Englischen übersetzt von Sabine Franke
2018, geb., farb. Vorsatz,
Lesebändchen, 390 S.
€ 22 [D] / € 22,60 [A] / sFr 26,30
ISBN 978-3-96160-001-4

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Buch

Mehr als nur ein Nachschlagewerk: »Einladung zum Tanz« bietet ausführliche Hinweise auf über 400 Figuren, auf Bücher, Gemälde und Orte, die in Anthony Powells Romanzyklus eine Rolle spielen. Das Handbuch bildet damit eine umfassende Datenbank, die Powells Vorstellungswelt und Englands Kulturlandschaft zusammenführt — und dies auf obendrein äußerst vergnügliche und unterhaltsame Weise.

Autor

Hilary Spurling (geb. 1940) studierte in Oxford und arbeitete als Theater- und Literaturkritikerin. Sie ist Auto­rin namhafter Biografien über Ivy Compton-Burnett, Sonia Orwell, Pearl S. Buck und Paul Scott sowie über die Hochstaplerin »La Grande Thérèse«. Für ihre Biografie »Matisse the Master« erhielt sie den Whitbread Book of the Year Award 2005. Zuletzt publizierte sie die umfangreiche Bio­grafie »Anthony Powell — Dancing to the Music of Time«, die 2019 im Elfen­bein Verlag erscheinen wird.

Auszug

ANDRIADIS, Milly (Mrs.): Gastgeberin mit langjähriger und wechselvoller Erfahrung, führt ein rasantes Leben; einst Geliebte eines Königs und kurzzeitig auch die von Stringham vor dessen Heirat im Jahr 1928 oder ’29. Klein, mit Juwelen behängt, pudergraues Haar (nach Barnbys Angaben ergraut »nach ihrer ersten Nacht mit der ›Königlichen Persönlichkeit‹«) und gepflegter Cockneyakzent. [...] Häufig verheiratet. Hat in Havanna und Paris gelebt. Mieterin des Hauses der Duports in Hill Street (wo sie mordsmäßig einen draufmacht, weshalb sie später wegen der Schäden von Bob Duport verklagt wird). [...] 1933 nach gänzlicher Ehrenrettung durch ihren neuen deutschen Liebhaber Werner Guggenbühl zum Trotzkismus konvertiert. Hat Umfraville (»O Gott, du wieder, Dicky. Jemand hat mir doch erzählt, du hättest dich 1929 zu Tode getrunken«) mit der gesamten Klientel von Foppas Bar in ihrer Wohnblockwohnung in der Park Lane zu Besuch. Bewegt sich anschließend in den linksgerichteten Kreisen, die von Erridge, Quiggin, Howard Craggs usw. frequentiert werden, einzig am Spanischen Bürgerkrieg interessiert. Lebt 1942 angeblich in einem Zimmer in Bloomsbury, dem Alkohol und Drogen hingegeben, später auch der Propaganda für die ›Zweite Front‹. Stirbt 1957 in Paris.

DOGDENE: Prächtiges Herrenhaus, Landsitz der Sleafords [...] von Pepys wie auch von George IV. besucht und von Constable gemalt; bekannt für seinen Veronese, seine architektonische Pracht und die ausgezeichneten Blumenrabatten. Lady Molly Jeavons gab dort vor dem Ersten Weltkrieg Gesellschaften mit Mitgliedern des Königshauses wie auch mit Henry James, St. John Clarke und Dicky Umfraville. Diente während seiner Beschlagnahmung im Ersten Weltkrieg als Militärkrankenhaus und fiel danach Geoffrey Sleaford als Erbe zu, der alles mit Ausnahme der Gartenanlagen vergammeln lässt. Schauplatz der katastrophalen Nacht, die Widmerpool in den Dreißigern mit seiner Verlobten Mrs. Haycock verbringt. [...]

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