Klaus Rainer Goll (geb. 1945) lebt am Ratzeburger See in der Nähe von Lübeck. Seit 1973 veröffentlicht er vornehmlich Gedichte und Kurzprosa. Er erhielt mehrere Literaturpreise (u. a. die »Heinrich-Mann-Plakette« 1986) und für sein langjähriges Engagement, Autorinnen und Autoren aus Ost und West zusammenzubringen, 2010 das Bundesverdienstkreuz. Im Elfenbein Verlag erschienen des Weiteren die Gedichtbände: »Dies kurze Leben« in der Reihe Lyrik der Jahrtausendwende, »Meer ist überall« mit Aquarellen von Julia Kuhl, »Windstunden«, sein viel gelobtes Lyrikdebüt von 1973, in einer neuen Ausgabe und mit einem Nachwort von Hans Wißkirchen, dem ehemaligen Leiter des Lübecker Buddenbrookhauses, sowie zuletzt »denn alles sind spuren«.
auf hiddensee
im verwilderten garten
der palucca
am verlassenen Haus
blättert die weiße farbe ab
eidechsenhaut
versteckt
hinter büschen und bäumen
stille / bilder
tanzfiguren
in der luft
wie später am grab
stein auf stein
gelegt
zeichen
den bann zu brechen
zwischen herz und mund
legt sich
die stille des steins
© 2005 Elfenbein Verlag
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