Golls neuester Gedichtband — der vor allem Texte aus den letzten zehn Jahren versammelt und vereinzelt thematisch zugehörige, früher entstandene und bisher nicht veröffentlichte einstreut — verweist mit seinem Titel auf den portugiesischen Dichter José Saramago und mit diesem auf eines der grundlegenden Themen der Dichtung überhaupt: das »weiterleben / im bann / überwachsener pfade«. Neben der Sprache und ihren Möglichkeiten, die Welt zu verändern, scheint in Golls Werk immer wieder das Motiv der Reise auf — auch im Hinblick auf Leben und Tod.
Klaus Rainer Goll (geb. 1945) lebt am Ratzeburger See in der Nähe von Lübeck. Seit 1973 veröffentlicht er vornehmlich Gedichte und Kurzprosa. Er erhielt mehrere Literaturpreise (u. a. die »Heinrich-Mann-Plakette« 1986) und für sein langjähriges Engagement, Autorinnen und Autoren aus Ost und West zusammenzubringen, 2010 das Bundesverdienstkreuz. Im Elfenbein Verlag erschienen des Weiteren die Gedichtbände: »Dies kurze Leben« in der Reihe Lyrik der Jahrtausendwende, »Meer ist überall« mit Aquarellen von Julia Kuhl, »zeit vergeht« mit Bleistiftzeichnungen des Autors sowie »Windstunden«, sein viel gelobtes Lyrikdebüt von 1973, in einer neuen Ausgabe und mit einem Nachwort von Hans Wißkirchen, dem ehemaligen Leiter des Lübecker Buddenbrookhauses.
12. April 2012
in der ZEIT
nach jahr und tag
drei gedichte von hans bender
kann es sein:
je älter die dichter werden
desto kürzer werden
ihre gedichte
aber grass
hält tapfer
dagegen
»Ein bemerkenswerter Lyriker ... Sprachkräftige Verse, mal sehr poetisch, mal von kristallener Härte.«
(Jürgen Feldhoff, Lübecker Nachrichten)
© 2016 Elfenbein Verlag
Startseite