Herbst: Thetis
Alban Nikolai Herbst:
»Thetis. Anderswelt«
Fantastischer Roman
2., überarb. Aufl. 2018, geb., 895 S.
€ 39 [D] / € 40,20 [A] / sFr 47
ISBN 978-3-941184-22-0
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Buch

Jede Pfütze Ozean … heißt es im Vorspiel zu diesem Buch. Und tatsächlich verwandelt ein Spaziergang die Stadt Hans Erich Deters’ in eine Komposition aller anderen Städte. Durch die Fugen der Hauswände und aufgeplatzten Trottoirs geht es direkt in jenes fantastische Land, von dem es heißt: dort richte sich die Zeit nicht mehr nach unserer Erfahrung. Denn Augenblicke seien Jahre, was aber lang anmute, sei im Fluge vorbei. Die Anderswelt ist das Land der Lebenden und der Toten und zugleich das aller Geschöpfe der Fantasie: Die Räume schweben. – Noch zwar glaubt Deters, sich flanierend so etwas nur auszudenken, da wird er in der U-Bahn von einer eigenwilligen Frau aufgefordert, sie in einem Café »Samhain« zu erwarten, das sich unschwer als das Berliner »Silberstein« erkennen lässt. Dort nun sitzt er und erdichtet die Geschichte seiner computierten Anderswelt-Stadt … und merkt nicht, wie sich das »Silberstein« nach und nach mit deren Figuren füllt, ja wie er selbst zur Marionette seiner Fiktionen und unversehens in die eigene Erfindung hineingestoßen wird.
»Thetis. Anderswelt« ist der erste Teil einer Trilogie, die Alban Nikolai Herbst 2001 mit dem ›Kybernetischen Roman‹ »Buenos Aires. Anderswelt« fortsetzte und 2013 mit dem ›Epischen Roman‹ »Argo. Anderswelt« abschloss.

Autor

Alban Nikolai Herbst (geb. 1955) studierte Philosophie und Geschichte und arbeitete zeitweilig als Devisenbroker. Die literarische Bühne betrat er bereits als 26-Jähriger. Seit dem Erscheinen des Romans »Wolpertinger oder Das Blau« (1993) zählt er zu den wichtigsten deutschsprachigen Vertretern der postmodernen Literatur und wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen (u. a. Grimmelshausen-Preis) geehrt. 1998 erschien mit »Thetis« der erste Teil seiner sprachlich und kompositorisch außergewöhnlichen »Anderswelt«-Romantrilogie, die mit »Buenos Aires« 2001 ihre Fortsetzung fand und mit »Argo« abgeschlossen wird. Im Elfenbein Verlag erschien zudem »Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen« (2003) sowie der Gedichtband »Das bleibende Thier. Bamberger Elegien« (2011).

Auszug

Pressestimmen

»Das letzte Radikalgenie? … Herbst hat sich mit seinen sinnlich-magischen Großepen der enthemmten Phantastik Zeile für Zeile aus der etablierten Literaturszene herausgeschrieben … Lies mich, ruft der alle Mythen verschaltende Großorganismus Internet, wie es die Texte Herbsts immer schon gerufen haben. Wir werden daran zugrunde gehen, aber wir können nicht anders.«
(Oliver Jungen, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

»Die Anderswelt-Trilogie und ›Argo‹ im Besonderen sind getragen von dem ehrgeizigen Anspruch, das unvollendete Projekt der Moderne und Postmoderne zu Ende zu bringen … Mit der Anderswelt ist ein fiktionaler Kosmos entstanden, in dem es keine Unterscheidung zwischen digitaler und realer Welt, zwischen Mensch und Maschine mehr gibt … Mit dem ›Deutschen Buchpreis‹ kann ein solches Werk nicht rechnen. Den Leser, der sich mit Herbst mutig in diese ›Achterbahnfahrt der Imagination‹ stürzt, wie es im Roman einmal heißt, erwartet ein Leseabenteuer, wie es keines der vergleichsweise gemütlich auf den Schienen des Realismus gondelnden Bücher der Shortlist zu bieten hat.«
(Christoph Jürgensen, Volltext)

»Ein monumentaler Berlin-Roman, Science-Fiction, Parabel und kritischer Blick auf unsere Gesellschaft zugleich.«
(rbr, mare)

»Ein Autor, der sich für die Form ›Roman‹ noch einmal derart riskant in die Brust wirft, ist nicht zu beneiden – am Ende der Irrfahrt, wenn der dritte Band vollendet sein wird, aber vielleicht zu bewundern.«
(Dietmar Dath, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

»Dieses ehrgeizige Vorhaben steht unter den epischen Unternehmungen der Gegenwart ziemlich einzigartig auf weiter Flur.« (Katharina Döbler, Die Zeit)

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