Glöckler: Kinderdämmerung
Ralph Roger Glöckler:
»Kinderdämmerung«
Gedichte aus fünfzig Jahren
2023, Klappenbroschur, fadengeheftet, farbiges Vorsatz, 160 S.
€ 22 [D] / € 22,70 [A] / sFr 29,90
ISBN 978-3-96160-086-1
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Buch

Der Schriftsteller Ralph Roger Glöckler hat seinen Weg zum Erzählen in ästhetischen Etappen genommen: Er verläuft über Reiseerzählungen, die das Berichten mit dem Erleben verschränken, zurück zu den Anfängen im Gedicht. Denn Gedichte schreiben ist ein Weg, eine Form zu finden, sich selbst zum Schriftsteller zu machen. Wenn ich gefunden habe, wie ich rede, weiß ich erst, was ich zu sagen habe. »Kinderdämmerung« versammelt Gedichte aus fünfzig Jahren und gruppiert um den Band »Das Gesicht ablegen« (2001) das frühe lyrische Werk seit Ende der 1960er­ Jahre (»technische innerei«, 1973) sowie Unveröffentlichtes aus verschiedenen Schaffensphasen. Glöcklers Gedichte entstanden überwiegend in einer Zeit, in der sich die Thematisierung einer banalen Alltäglichkeit, einer »neuen Subjektivität« und einer »Lyrik für Leser« in der deutschen Literatur Raum schufen. Glöckler schreibt in dieser Spannung zwischen ästhetischem Anspruch und Wirklichkeitsnähe, aber auch im Windschatten des Literaturbetriebs. Der Blick auf sein gesamtes lyrisches Werk zeigt, dass ihm der Anspruch, mit Gedichten autonome, ästhetisch verdichtete Sprachkunstwerke zu schaffen, niemals fragwürdig geworden ist.

Autor

Ralph Roger Glöckler (geb. 1950) studierte in Tübingen u. a. Ethnologie. Er lebt in Frankfurt a. M. und zeitweise in New York. Neben Gedichten schreibt er Erzählungen und Reisebücher, überwiegend mit Portugal-Bezug, und übersetzt aus dem Portugiesischen (Mário de Carvalho, João Aguiar, José Riço Direitinho).
Ebenfalls lieferbar: die Azoren­-Trilogie, bestehend aus den Bänden: »Corvo« (2005), »Madre« (2007) und »Vulkanische Reise« (2008), die Romane »Mr. Ives und die Vettern vierten Grades« (2012) und »Tamar« (2014), sowie die Reiseerzählung: »Kurs auf die Freiheit« (2022).
Geza Spiegel (1949–2023), Grafiker und Maler, seit 1972 mit seinen Werken auf Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Der Organist und Komponist John Sheridan ist Kirchenmusiker in Penfield, New York. Sven Limbeck (* 1968) ist Literaturwissenschaftler und Bibliothekar der Herzog-August-Bibliothek, Wolfenbüttel.

Auszug

worte I

tiefes licht

und bäume greifen äste hoch
im gegenlicht zerblendet

entrinnt der stirn
dem aug der hand

kein letztes mehr

© 2023 Elfenbein Verlag

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